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Neue Väterrolle

Nur zehn Prozent der Väter beanspruchen Elternzeit. Nicht alle Betriebe lassen längere Abwesenheiten vom Arbeitsplatz zu.

Die Vater-Kind-Beziehung stellt Familienlandesrätin Waltraud Deeg in den Mittelpunkt des Vatertages, der am 19. März gefeiert wird. Sie verweist auf deren Bedeutung für die Entwicklung des Kindes und spricht sich für unterstützende Maßnahmen zugunsten einer breiten Teilhabe der Väter am Familienleben aus.

„Die Beteiligung der Väter an der Betreuung und Versorgung ihrer Kinder von Anfang an ist sehr wichtig für die kognitive und emotionale Entwicklung“, so Landesrätin Deeg.

Landesrätin Waltraud Deeg

Landesrätin Waltraud Deeg

Zugleich stärke eine gute Vater-Kind-Beziehung den Zusammenhalt der Familie.

Die Mehrheit der Südtiroler Väter wünscht sich laut eigener Angaben mehr Zeit mit den eigenen Kindern. Dennoch beanspruchen nur rund zehn Prozent der (im öffentlichen Dienst beschäftigen) Väter Elternzeit. Bei den privat Beschäftigten liegt der Anteil bei 5 Prozent. „Einerseits beobachten wir Brüche im traditionellen Selbstverständnis der Väter, andererseits hat sich eine neue Väterrolle noch nicht durchgesetzt „, meint die Landesrätin.

Ein Grund dafür ist auch, dass nicht alle Betriebe längere Abwesenheiten vom Arbeitsplatz zulassen. „Dabei lohnt sich familienorientierte Personalführung auch für das Unternehmen selbst“, ist Familienlandesrätin Deeg überzeugt.

Dieses Bewusstsein müsse noch gestärkt werden. Dass Väter Elternzeit selten beanspruchen, habe auch finanzielle Gründe: „Da Männer meist die höher dotierten Arbeitsplätze besetzen als Frauen, belastet die Elternzeit der Mutter den Familienhaushalt weniger als jene des Vaters. Wir überprüfen daher derzeit für die Privatwirtschaft die Möglichkeit einer Gehaltsbezuschussung durch die öffentliche Hand, damit beide Elternteile Elternzeit gleichermaßen beanspruchen.“

Damit traditionelle Rollenbilder überwunden werden, seien schließlich Vorbilder gefragt, sagt Landesrätin Deeg: „Solche Beispiele machen Mut und können neue Verhaltensmuster schaffen, speziell wenn sie von Vorgesetzten kommen.“ Zum Vatertag also auch einen Aufruf an alle Väter, der Familie möglichst viel Zeit zu widmen und so zu einem neuen Verständnis der Vaterschaft beizutragen. „Wenn wir Rahmenbedingungen schaffen, um Vätern eine aktivere Rolle im Familienleben zuzugestehen – und Väter diese auch in Anspruch nehmen – dann ist das ein großer Schritt zur Stärkung der Familien“, so Familienlandesrätin Deeg.

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