„Der Nachgeber“
Alt-Senator Roland Riz fährt mit der Dampfwalze über den Landeshauptmann und über Senator Karl Zeller hinweg. Zur Freude der rechten Opposition.
Solche Attacken geschehen nie zufällig.
Die Tageszeitung „Dolomiten“ lässt Alt-Senator Roland Riz am Freitag über die Autonomiepolitik des Landeshauptmannes („Es geht abwärts, das Meiste ist eh schon kaputt“) und die „Verhandlungskünste“ von Senator Karl Zeller poltern („Zeller ist ein Nachgeber erste Kategorie“).
Das Tagblatt der Südtiroler gräbt, also, wieder einmal das Kriegsbeil aus.
Meist geschieht das in Fällen, wenn der mächtige Athesia-Konzern etwas von der Politik braucht – und nicht bekommt.
Es ist dies das alte Spiel im einzigen Land Europas, wo sich eine Zeitung eine Partei hält.
Die rechte Opposition freut sich über die geharnischte Kritik von Roland Riz, dessen liebstes Pensionistenhobby es seit jeher ist, Karl Zeller als autonomiepolitische Pfeife darzustellen. Das Riz-Credo ist: Alles was nicht er, Riz, gemacht hat, ist nicht gut.
Als vernichtendes Urteil für die SVP-Autonomiepolitik, bezeichnet der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll, die Aussagen des ehemaligen SVP-Obmannes Roland Riz, der eindringlich davor warnt, dass mit der italienischen Verfassungsreform Südtirol zu einer normalen italienischen Provinz wird. Seine Kritik, dass in Bezug auf die Autonomie „das Meiste eh schon kaputt gemacht wurde“, die SVP-Parlamentarier in Rom „Nachgeber erster Kategorie“ seien und „alles schief läuft“, zeige deutlich den Ernst der Situation.
Knoll weiter: „Die schönen Geschichten von der Vollautonomie und den Freunden aus Rom erweisen sich nun als Lug und Trug, mit der die Bevölkerung lediglich ruhig gehalten werden sollte.“
Applaus kommt auch von den Freiheitlichen.
„In regelmäßigen Abständen verkaufen uns SVP-Führung mit Achammer und Kompatscher und ihre SVP-Parlamentarier in Rom angeblich große Errungenschaften für Südtirol und unsere Autonomie, die sich im Nachhinein als das totale Gegenteil herausstellen“, so giftet Ulli Mair.
Das „SVP-Führungs-Triumvirat rund um Achammer, Kompatscher und Zeller setze sich selbstherrlich über kritische Stimmen hinweg. „Diese SVP lebt heute nur noch in den Tag hinein, hat keine Zukunftsvisionen für Südtirol und – was noch schlimmer ist – auch keinen Plan B wenn es mit Italien noch schneller bergab geht“, so Mair.
Und weiter:
„Dieser SVP-Führung scheinen Selfies mit Renzi und Gruppenfotos mit Ex-Staatspräsident Napolitano wichtiger zu sein, als Fragen nach der Zukunft Südtirols zu stellen und in Rom endlich einmal auf den Tisch zu hauen und sie zeigt sich damit noch viel lahmer und weniger erfrischend als die alte SVP-Führung.“
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