„Falsches Signal“
Die Gewerkschaft AGO spricht sich gegen die geplante Verlängerung des Aufnahmestopps für das Gemeindepersonal aus.
Mit einem Abkommen zwischen Land und Gemeindenverband soll der Aufnahmestopp für das Gemeindepersonal verlängert werden. Diese Tatsache ist für die Gewerkschaft AGO nicht nachvollziehbar, wenn in Zukunft weiterhin ein qualitativ hochwertiger Dienst gewährleistet werden soll.
Der Landessekretär der AGO, Robert Holzer, betont, dass sich die Arbeitsbedingungen in den Gemeinden in letzter Zeit massiv verändert haben. Der Druck auf die MitarbeiterInnen steigt. Es kommen laufend Aufgaben hinzu, die die Landesverwaltung den Gemeinden delegiert. Hinzu kommen noch Mehraufgaben, etwa für die Standesämter, wie auch neue Programme für die Buchhaltung.
Die AGO-Mitarbeiterin Karin Angerer ist überzeugt, dass es, um mit dieser neuen Entwicklung mithalten zu können, einen Bewusstseins- und Einstellungswandel bei den Führungskräften braucht, um einen langsamen Verschleiß und eine innere Kündigung der MitarbeiterInnen zu verhindern. Denn je höher der Druck bei der Arbeit wird, umso wichtiger ist es, die MitarbeiterInnen professionell zu begleiten.
„Ein Aufnahmestopp ist das falsche Signal. Die MitarbeiterInnen sind die wichtigste Ressource. Ihre Motivation leidet und Bürgernähe kann nur garantiert werden, wenn man dafür auch Zeit hat“, meint Karin Angerer.
Die AGO-Gewerkschafterin wünscht sich, dass in regelmäßigen Mitarbeitergesprächen die Bedürfnisse der MitarbeiterInnen erfasst und diese durch individuelle Maßnahmen berücksichtigt werden.
„Im Hinterkopf soll jede Führungskraft wissen, dass die wichtigsten Maßnahmen immer eine bewältigbare Arbeitsmenge, klare Zielvorgaben, klare Verantwortlichkeiten, Anerkennung und Wertschätzung, genügend Handlungsfreiraum, gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, faires und diskriminierungsfreies Arbeitsklima und Mitsprachemöglichkeiten sind,“ meint Angerer.
Holzer kritisiert die erneute Übernahme der staatlichen Bestimmung und den Verzicht auf die autonomen Befugnisse: „Auf Staatsebene wird ein Aufnahmestopp seine Berechtigung haben, aber bei uns wird diese Vorgabe zu bemerkenswerten Engpässen führen. Neuzugänge jüngerer Jahrgänge werden unterbunden, Pensionierungen um viele Jahre aufgeschoben und die vor den Wahlen angekündigte Altersteilzeit ist mittlerweile von der Agenda des Landes verschwunden. Da hilft nur mehr eines: die Verweigerung aller delegierten Aufgaben des Landes!“
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