Das erste Treffen
Am Freitag fand ein erstes Treffen zwischen LR Christian Tommasini und dem neuen Wobi-Präsidenten Heiner Schweigkofler statt. Der Manager wird am 2. Mai 2015 seinen Dienst antreten.
Weitgehende Einstimmigkeit herrschte am Freitag beim ersten offiziellen Treffen zwischen dem Landesrat für Wohnbau und öffentliche Arbeiten, Christian Tommasini, und dem neuen Präsidenten des Wohnbauinstituts, Heiner Schweigkofler: Das Wobi solle verstärkt in das Netz der Sozialdienste eingegliedert werden. An der Aussprache nahm auch der Direktor der Abteilung Wohnungsbau, Wilhelm Palfrader, teil.
Landesrat Tommasini zeigte sich davon überzeugt, dass es unbedingt notwendig sei, den Immobilienbesitz des Wobi (ca. 13.200 Wohnungen) zu erhalten und so viele Wohnungen wie möglich an Mieter zu vergeben. Er setzte sich vor allem auch für eine Verbesserung der Beziehung mit den in den Wohnungen untergebrachten Familien und Personen ein. Die Wobi-Unterkünfte stellten ein öffentliches Gut und einen Wert für die gesamte Bevölkerung dar, hob Landesrat Tommasini hervor, daher sei es wichtig, die individuell empfundene Lebensqualität zu verbessern, und dies könne am besten durch eine Stärkung der sozialen Kontakte erreicht werden. Tommasini setzt zur Erreichung dieses Zieles etwa auf die Ausbildung der Mitarbeiter, damit sie sich die dafür nötigen Sozialkompetenzen aneignen können.
Angesichts der raschen sozialen Veränderungen hat Landesrat Tommasini auch vorgeschlagen, eine Erhebung darüber durchzuführen, welche Personengruppen am meisten schutzbedürftig sind und dabei vor allem die Bedürfnisse von Senioren, alleinerziehenden Müttern, Geschiedenen und Jugendlichen zu erfassen.
Heiner Schweigkofler teilte diese Ansichten und drückte seine Zustimmung aus: Das Wobi sei eine der wichtigsten sozialen Einrichtungen in Südtirol, so Schweigkofler.
Für die Zukunft wünschte sich Landesrat Tommasini, die Effizienz des Wobi zu verbessern. Hierbei spiele der künftige Generaldirektor eine bedeutende Rolle, der zusammen mit dem Verwaltungsrat die Arbeit des Präsidenten unterstützen und die notwendigen Reformen vorantreiben wird. Bereits in kürzester Zeit wird die Landesverwaltung den Wettbewerb für den Posten des Generaldirektors ausschreiben.
Als einen weiteren wichtigen Aspekt bezeichnete Landesrat Tommasini die Finanzierungssicherheit: So soll dank eines fünfjährigen Finanzierungsplans für den Zeitraum 2016-2020 ein jährlicher Geldbetrag für das Wobi vorgesehen werden. Der diesbezügliche Vorschlag soll in einer der nächsten Sitzungen der Landesregierung auf die Tagesordnung kommen. Im Zusammenhang mit der Festlegung eines Mindestbetrags für die Wobi-Mieten meine Landesrat Tommasini, dass die damit verbundenen Einkünfte wieder in die Wohnungen selbst investiert werden könnten.
Im Laufe der Aussprache hat Landesrat Tommasini auch das Thema des „Social housing“ für die jungen Generationen angeschnitten. Nach diesem Modell wird die Wohngelegenheit an die Erbringung einer Arbeitsleistung gekoppelt (auch „co-housing“ oder „co-working“). Eine solche Möglichkeit wurde bereits von den Jugendbeiräten aller drei Sprachgruppen befürwortet. Weitere Positivbeispiele seien die Formen des solidarischen oder inklusiven Wohnens, die besonders den Austausch zwischen den Generationen förderten.
Abschließend haben sich Landesrat Tommasini und Präsident Schweigkofler auf ein gemeinsames Treffen mit den verantwortlichen des Wobi geeinigt, das am 20. März stattfinden wird.
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