Das Privacy-Ei
Der bürokratische Aufwand rund um die elektronische Patientenakte: Kommt jetzt die stillschweigende Zustimmung?
Gesundheitslandesrätin Martha Stocker hat am Mittwoch bei der Sitzung der Gesundheitskommission in Rom den enormen bürokratischen Aufwand bei der Einholung der Zustimmung für die elektronische Patientenakte vorgebracht. Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Stocker wird nun einen verbesserten Vorschlag ausarbeiten, welcher die stillschweigende Zustimmung vorsehen soll.
In Zusammenarbeit mit ihren Amtskolleginnen aus Friaul-Julisch Venetien Maria Sandra Telesca und aus dem Trentino Donata Borgonovo Re konnte Stocker im Rahmen der Sitzung der Gesundheitskommission die Problematik des großen bürokratischen Aufwandes bei der Einholung der Zustimmung zur Sammlung klinischer Daten für Patienten und Verwaltung vorbringen. „Die seit Ende 2014 notwendige Privacy-Zustimmung für die Erstellung und Verarbeitung der Patientenakte ist mit einem erheblichen bürokratischem Aufwand für Patienten und Verwaltung verbunden“, so Stocker.
Bei der Sitzung der Gesundheitskommission wurde daher einstimmig beschlossen, dass eine Arbeitsgruppe unter der Führung von Südtirol, Trentino und Friaul-Julisch Venetien einen Vorschlag zur Privacy-Bestimmung für die Regionenkonferenz erarbeiten soll. „Es muss unser Ziel sein, in absehbarer Zukunft die stillschweigende Zustimmung einzuführen“, betont Stocker.
Sollte ein Patient mit dem Zugang des ärztlichen Personals zur Patientenakte nicht einverstanden sein, muss er laut der angestrebten Regelung dies ausdrücklich ablehnen. „Auf jeden Fall wäre mit der Umkehrung des Zustimmungsprinzips nach wie vor sichergestellt, dass nur das aktuell behandelnde Personal Einsicht in die Akte hat“, erklärt Stocker.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.