Vertauschte Blutproben?
Eine 62-jährige Inderin stirbt im Dezember unvermutet im Bozner Krankenhaus. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 17 Ärzte und Pfleger.
(tom) Der Leichnam der Verstorbenen liegt seit Dezember in einem Kühlraum in den Katakomben des Bozner Krankenhauses. Eigentlich hätte er zur Verbrennung nach Indien gebracht werden sollen, doch vorerst ist das nicht möglich. Der Grund: Der Bozner Staatsanwalt Andrea Sacchetti hat Ermittlungen zum Verdacht der fahrlässigen Tötung gegen 17 Ärzte, Pfleger und Laborpersonal des Bozner Spitals aufgenommen.
Aller Voraussicht nach wird demnächst ein Beweissicherungsverfahren zum Tod der 62-jährigen Inderin durchgeführt, wie Marco Mayr, der Anwalt einer der Ärzte, gestern erklärte. Dabei soll die genaue Todesursache ermittelt werden.
Derzeit geht der Staatsanwalt davon aus, dass etwas schiefgelaufen ist bei der Behandlung der in Bozen wohnhaften Frau. Der konkrete Verdacht: Blutproben der 62-jährigen Patientin könnten mit jenen einer anderen Patientin vertauscht worden sein. Das würde erklären, warum die Ärzte die Inderin nach wenigen Tagen im Spital wieder nach Hause schickten. Alles in Ordnung. Nach drei Tagen verstarb die Patientin unvermutet.
Die Staatsanwaltschaft das gesamte Krankenhaus-Personal, das mit der Verstorbenen zu tun hatte, unter Ermittlung gestellt. Auch um jedem einzelnen eine Teilnahme am Beweissicherungsverfahren zu ermöglichen. Die Autopsie soll in den nächsten Tagen stattfinden.
Umberto Tait, Direktor des Gesundheitsbezirks Bozen, hat gestern seine volle Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden angekündigt. Tait bat auch um „Zurückhaltung in der Berichterstattung
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