Männlein oder Weiblein?
Der Trentiner Claudio Civettini führt ein „stichhaltiges“ Argument gegen die Frauenquote ein: Der Wähler würde am Namen nicht immer gleich erkennen, ob dahinter ein Mann oder eine Frau stehe.
Der Regionalrat diskutiert am Freitag über die Einführung einer Frauenquote bei den Gemeinderatswahlen im Mai.
Zur Erinnerung:
Das römische Parlament hat im Jahr 1992 ein Gesetz verabschiedet, das eine verpflichtende Frauenquote für die Wahlen zum Gemeinderat vorsieht. Die Gesetzesbestimmungen wurden mittlerweile in allen Regionen Italiens umgesetzt – mit Ausnahme der Region Trentino-Südtirol.
Laut dem Gesetzesentwurf, der im Regionalrat aufliegt, muss ein Wähler, wenn er zwei Vorzugsstimmen vergibt, eine der beiden Stimmen einer Frau geben. Ansonsten wird die zweite Stimme gestrichen. Damit soll die Ausgewogenheit der beiden Geschlechter in den Gemeinderatsstuben und in den Gemeinderegierungen sichergestellt werden.
Allerdings soll die gesetzliche Frauenquote nur im Trentino, nicht aber in Südtirol eingeführt werden.
Doch auch im Trentino gibt es großen Widerstand gegen das Vorhaben der Regionalregierung.
Der Abgeordnete Rodolfo Borga (ACT) erklärte, dass sich die Regierung widersprüchlich verhalten würde: Als auf einer Pressekonferenz das Gesetz vorgestellt worden sei, hätten sich nur Männer zu Wort gemeldet. „Auch drei männliche Bürgermeister waren dabei, die selbst aber wieder kandidieren und damit den Frauen keinen Platz machen wollen.“
Auch Claudio Civettini spricht sich gegen die Quote aus: „In der heutigen Zeit erscheint es mir nicht allzu leicht für den Wähler, anhand des Namens eines Kandidaten auf dessen Geschlecht zu schließen.“
Die Befürchtung des Abgeordneten:
Angesichts der vielen exotischen Namen, die es heute gibt – Anakin, Arsen, Jason –, könnte der Wähler leicht den Durchblick verlieren.
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