„Total dilettantisch“
Der Landeskommandant des Schützenbundes, Elmar Thaler, legt im Streit um die Doppelstaatsbürgerschaft einen Scheit nach: LH Arno Kompatscher habe sich mit der Materie nicht befasst. Deswegen veranstalte er einen „Eiertanz“ – und schiebe die Schuld auf die Wiener.
Das Interview wird für Aufsehen und Reaktionen sorgen!
Der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, Elmar Thaler, zeigt sich im großen TAGESZEITUNG-Interview völlig unbeeindruckt von den Aussagen des Landeshauptmannes. Arno Kompatscher hatte Thaler unter anderem vorgeworfen, er habe sich im Ton vergriffen.
Hintergrund des Streits: die Debatte um die Doppelstaatsbürgerschaft.
Einige Auszüge aus dem Interview:
TAGESZEITUNG: Herr Thaler, Sie haben den Landeshauptmann ordentlich geärgert?
Elmar Thaler: Habe ich das? Ich habe mit ihm nicht geredet, daher kann ich das nicht beurteilen. Ich habe nur in Ihrer Zeitung gelesen, dass der Landeshauptmann sagt, mir seien die Argumente ausgegangen und ich hätte mich im Ton vergriffen. Das Gegenteil ist allerdings der Fall: Die Argumente sind nicht mir, sondern die Argumente sind dem LH ausgegangen.
Warum?
Lesen Sie seine Aussagen im „Kurier“, wo er mit dem Satz zitiert wird: In Sachen Doppelstaatsbürgerschaft sei noch vieles unklar, da gebe es noch viele offene Fragen. Es wäre seine Aufgabe gewesen, diese offenen Fragen zu klären, dazu hätte der Landeshauptmann zwei Jahre Zeit gehabt. Und wissen Sie, was mich und viele Menschen in Südtirol maßlos geärgert hat?
Was denn?
Die Aussage des Landeshauptmannes, dass eine der offenen Fragen zur Doppelstaatsbürgerschaften jene sei, wo man die Steuern zahlen muss. Ich dachte, ich höre nicht richtig! Das klingt sehr, sehr dilettantisch, denn jeder Bürger weiß, dass man die Steuern dort bezahlen muss, wo man den Lebensmittelpunkt hat und nicht dort, wo man Staatsbürger ist.
Jetzt vergreifen Sie sich schon wieder im Ton, Sie nennen den LH einen Dilettanten …
Nein, ich vergreife mich nicht im Ton. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder hat sich der Landeshauptmann mit der Thematik nicht befasst, was ich annehme. Wenn er sich damit befasst hätte und dann noch immer nicht weiß , wo wer die Steuern zu zahlen hat, dann ist das total dilettantisch. Und ich frage mich dann schon, wie der Landeshauptmann beispielsweise in die Finanzverhandlungen mit Rom geht. Viele Leute waren über Kompatschers Aussagen geschockt.
UND NOCH DREI ZITAT AUS DEM INTERVIEW:
„Ich habe den Eindruck gewonnen, dass dem LH Themen wie die Doppelstaatsbürgerschaft lästig sind. Seine Aussagen verdeutlichen, dass er für dieses Thema nichts übrig hat.“
„Wir engagieren uns ehrenamtlich und müssen uns vom LH nicht beleidigen lassen, indem er uns unterstellt, wir hätten Herz, aber keinen Verstand. Wenn das der neue Stil ist, dann mache ich mir große Sorgen.“
„Er soll uns Schützen und die Menschen, bitteschön, nicht verschaukeln. Oder er soll den Mut haben und sagen, dass er sich mit der Materie nicht befasst hat.“
DAS GESAMTE INTERVIEW LESEN SIE AM MITTWOCH IN DER PRINT-AUSGABE.
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