Der Lichtblick
Der Landeshauptmann schöpft neue Hoffnung auf eine Rettung der kleinen Geburtenabteilungen. Hintergrund ist eine Analyse der beiden Primare Hubert Messner und Massimo Soffiati.
Von Matthias Kofler
Gemeinsam mit Landesrätin Martha Stocker, den Parlamentariern Albrecht Plangger und Hans Berger, seinem Trentiner Amtskollegen Ugo Rossi und der Trentiner Landesrätin Renata Borgonovo Re reist Landeshauptmann Arno Kompatscher am Donnerstag nach Rom, um sich dort mit der italienischen Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin zu treffen. Im Zentrum der Aussprache steht die praktische Anwendung der sogenannten Sicherheitsstandards in den Geburtenabteilungen.
Während vor ein paar Wochen eine Rettung der Geburtenabteilungen in den Spitälern von Innichen, Schlanders und Sterzing noch als nahezu ausgeschlossen galt, schöpft Arno Kompatscher nun wieder neue Hoffnung.
Bekanntlich sehen die Richtlinien der Staat-Regionen-Konferenz in den Geburtenabteilungen eine Mindestzahl von 500 Geburten und den 24-Stunden-Dienst von vier Spezialisten – Anästhesist, Gynäkologe, Kinderarzt und Hebamme – vor.
„Wir haben zwar die Autonomie auch in diesen, das Gesundheitswesen betreffenden Fragen und theoretisch könnten wir alle sieben Krankenhäuser mit Geburtenstationen belassen oder neue Geburtenabteilungen eröffnen“, sagte Arno Kompatscher auf der Landespressekonferenz am Dienstag.
Das Land komme dadurch aber nicht um die Einhaltung der staatlich vorgesehenen medizinischen Sicherheitsstandards herum. „Allerdings“, so betonte der LH, „wollen wir von der Ministerin wissen, ob der vorgeschriebene Aufwand auch wirklich notwendig ist, um die Standards einzuhalten.“
Der Primar der Neonatologie in Bozen, Hubert Messner, und dessen Trentiner Amtskollege Massimo Soffiati seien im Zuge ihrer Analyse nämlich zu einem eindeutigen Schluss gekommen: „Ohne dass wir Abstriche bei den medizinisch-technischen Standards und bei der Sicherheit von Mutter und Kind machen müssen, ist es möglich, die Geburtenabteilungen in den peripheren Krankenhäusern aufrecht zu erhalten“, so Kompatscher.
Wie das genau aussehen soll, wird die Südtiroler Delegation am Donnerstag der Gesundheitsministerin erläutern.
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