Der Schilder-Streit
Die Süd-Tiroler Freiheit hat sich mit dem Quästor zu einer Aussprache getroffen. Der Grund sind (angeblich fehlende) Hinweisschilder in den Amtsgebäuden der Polizei.
Am Freitag lud der Quästor von Bozen, Lucio Carluccio, die Süd-Tiroler Freiheit zu einem Gespräch. Anlass war ein Schreiben, das der Quästor von der Initiative „Recht auf Muttersprache“ erhalten hatte.
In dem Schreiben wurde der Quästor darauf hingewiesen, dass in seinem Amtsgebäude der gesetzlich verpflichtende Hinweis an die Bürger, dass diese in Südtirol vor den Behörden das Recht haben, ihre Muttersprache zu gebrauchen (D.P.R. vom 15. Juli 1988, Nr. 574, Kapitel II, Artikel 3, Absatz 3), fehlt. Ein Muster der erforderlichen Hinweistafel war dem Schreiben beigefügt.
Die Aussprache zwischen dem Quästor und den Landtagsabgeordneten Myriam Atz Tammerle und dem Sprachwissenschaftler Cristian Kollmann vertreten war, verlief in einer – wie es heißt – „ausgesprochen entspannten Atmosphäre“.
„Wir nutzten das Gespräch, um mit Nachdruck darauf hinzuweisen, dass es uns mit der Achtung der deutschen Muttersprache durch die Behörden durchaus ernst ist“, so Myriam Atz-Tammerle.
Bezüglich der verpflichtenden Hinweistafel versprach er, den Sachverhalt zu prüfen und dafür zu sorgen, dass die entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden.
Am Sonntag teilte der Quästor mit, dass in allen Amtsgebäuden der Polizei, die öffentlich zugänglich sind, zweisprachige Hinweisschilder ausgestellt seien. Die Süd-Tirole habe ihn darauf hingewiesen, dass die Hinweisschilder auf das Recht auf Gebrauch der Muttersprache fehlen würden, heißt es in einer Stellungnahme.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.