Der Frontal-Angriff
Ex-Senator Oskar Peterlini holt zum Rundumschlag gegen Martha Stocker und Co. aus: Es sei Zeit, die wahren „Täter“ im Renten-Skandal aus dem Versteck herauszuholen. Und er watscht die neue Landesregierung ab.
Von Matthias Kofler
In einer Stellungnahme zu einem TAGESZEITUNG-Artikel fährt Ex-Senator Oskar Peterlini schweres Geschütz auf. In dem Artikel geht es um ein anwaltliches Schreiben, das die Vereinigung der Altmandatare an Regionalratspräsidentin Chiara Avanzo verschickt hatte, um die Zwangseintreibung der ausstehenden Renten-Vorschüsse zu stoppen.
Weil sich der Sprecher der Altmandatare, Franz Pahl, zurzeit aus persönlichen Gründen im Ausland befindet, verwies dieser für weitere Erklärungen auf seine Stellvertreter Oskar Peterlini, Hanspeter Munter und Bruno Hosp.
Doch Ex-Senator Peterlini fühlt sich jetzt zu Unrecht an den Pranger gestellt: „In der Rentensache würde ich euch allen und jedem seriösen Journalisten raten, jene zu befragen und aus dem Versteck herauszuholen, die diesen nie dagewesenen Unfug gemacht haben.“ Nämlich jene Volksvertreter, die „zwei gegenteilige Gesetze in zwei Jahren“ erlassen hätten.
Ohne dass im Text konkrete Namen genannt werden, lässt sich erahnen, auf wen Peterlinis Kritik abzielen dürfte. Im Schussfeld steht vor allem die ehemalige Regionalassessorin Martha Stocker, der ein freundschaftliches Verhältnis zu Ex-Pensplan-Präsident Gottfried Tappeiner nachgesagt wird. Als das Regionalratspräsidium unter der Führung von Präsidentin Rosa Thaler im Jahr 2013 die Parameter für die Berechnung der Vorschüsse ausgearbeitet hatte, war Martha Stocker politisch verantwortlich für den Rentenfonds.
Böse Zungen haben schon des Öfteren in Frage gestellt, ob die nunmehrige Gesundheitslandesrätin damals wirklich nicht die Finger im Spiel gehabt hatte.
Er, Peterlini, fühle sich jedenfalls als ein „Opfer dieses Unfugs“. „Die Täter, die die arme Rosa allein gelassen haben, grinsen täglich aus den Zeitungen (auch aus eurer), kassieren mehr als das Staatsgesetz erlaubt und sonnen sich im Lichte der Landesregierung und des Landtages“, kritisiert der Ex-Senator auch die Mitglieder der neuen Landesregierung.
Laut einem Monti?Dekret von 2012 dürfen die Mitglieder der Regional- bzw. Landesregierung höchstens 13.800 brutto im Monat als Amtsentschädigung erhalten. Nach derzeitigem Stand erhält der Südtiroler Landeshauptmann eine monatliche Amtsentschädigung in Höhe von 19.200 Euro. Also rund 5.400 Euro zu viel im Monat. Ein Landesrat erhält derzeit über 17.300 Euro brutto, also rund 3.500 zu viel im Monat.
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