„Schwierige Suche“
SVP-Vizeobfrau Angelika Wiedmer über die schwierige Suche nach den Gemeinderats-Kandidaten: Die Menschen hätten Angst, damit Beruf, Familie und Freizeit aufs Spiel zu setzen.
TAGESZEITUNG Online: Frau Wiedmer, wie weit sind in Ihrer Gemeinde Mölten die Vorbereitungen auf die Gemeinderatswahlen?
Angelika Wiedmer: Im Moment sind wir dabei, mit den ganzen Dorfverbänden und –vereinen in Kontakt zu treten. Anfang März, so ist geplant, wollen wir dann die Personen für die Liste vorschlagen.
Wie sieht es landesweit für die SVP aus?
In meinen Nachbargemeinden sieht es ähnlich aus. Die Suche nach Kandidaten ist nicht sehr einfach. Die Leute haben die Sorge, sich mit der Gemeindetätigkeit zusätzliche Arbeit anzutun. Zudem wollen sie nicht das Risiko eingehen, Freizeit und Familie künftig vernachlässigen zu müssen. Aus meiner Sicht sind das die Hauptgründe für die Schwierigkeiten, weniger die allgemeine Politikverdrossenheit. Gerade Frauen wollen Familie und Freizeit nicht aufs Spiel setzen.
Ist es heuer – angesichts der vielen Skandale auf Landesebene – schwieriger, Kandidaten zu finden?
Das Problem gab es eigentlich immer schon. Zudem wird eine Gemeindewahl in der Regel anders gesehen, als eine Wahl auf Landesebene.
Die SVP räumt ihren lokalen Vertretern die Möglichkeit ein, mit kleinen Edelweißen anzutreten. Eine Vorbeugemaßnahme?
Nein, diese Möglichkeit ist nicht neu, sondern gab es bereits bei den vergangenen Wahlen. Ich glaube, dass es in einigen Gemeinden durchaus einen positiven Effekt haben dürfte, wenn auch kleine Edelweiße zur Wahl antreten. Dadurch soll auch die Verfügbarkeit der Gemeinderäte gewährleistet werden. Aber ob man diese Möglichkeit in Anspruch nehmen wird, hängt ganz von der gemeindespezifischen Situation ab.
Interview: Matthias Kofler
LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE: Warum sich Freiheitliche, Grüne und Co. noch nie so schwer taten, genügend Kandidaten für die Gemeinderatswahlen zu finden.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.