Die Mortadella-Posse
Die Grünen wollen den Kindern, die den Südtiroler Landtag besuchen, im wahrsten Sinn des Wortes die Wurst vom Brot nehmen.
von Artur Oberhofer
Für die Schulkinder war es immer das Highlight: Nach dem Besuch im Südtiroler Landtag bekamen die Kinder im Hohen Haus einen (heimischen) Apfelsaft und ein leckeres Mortadella-Brot. Meistens, so berichtet ein Landtagsabgeordneter, „ist nicht ein Brosamen übriggeblieben“.
Und nun soll alles anders werden? Die bösen Grünen wollen das Mortadella-Brot streichen?
Landtagspräsident Thomas Widmann hat von den verschiedenen Landtagsfraktionen Verbesserungsvorschläge eingeholt, die er in die sogenannte kleine Geschäftsordnungsreform einfließen lassen will. Und tatsächlich: Die Grünen wollen den Kids die Mortadella vom Brot nehmen …
Die TAGESZEITUNG hat bei Brigitte Foppa nachgefragt.
TAGESZEITUNG: Frau Foppa, warum sind Sie so böse und wollen den Kindern die Mortadella vom Brot nehmen?
Brigitte Foppa (lacht herzhaft): Es geht nicht um das bisschen Mortadella, sondern darum, dass diese Semmelen ganz lieblos herumliegen.
Welche Art der Verköstigung schwebt Ihnen vor? Trockenes Vollkornbrot …
Wir als Landtag könnten ein gutes Beispiel geben, indem wir schöne regionale, saisonale, gesunde und schmackhafte Produkte anbieten.
Etwa?
Mah, es gäbe gute Äpfel, es gäbe ein gutes Vinschgerle mit heimischem Käse.
Patriotische Bio-Kost?
Ich als Vegetarierin hätte keine Freude mit einem lieblosen Mortadella-Semmele. Es ist ja auch so, dass unter den Schülern die Anzahl jener zunimmt, die kein Fleisch essen. Aber in erster Linie geht es mir darum, dass man etwas Schöneres macht.
Aber scheinbar, so hört man, stürzen sich die Kinder regelrecht auf die Mortadella-Brote …
Das mag schon sein. Und ich bin die Letzte, die fordert, dass Tofu-Würstelen verteilt werden. Aber man sollte sich etwas mehr bemühen. Es gäbe verschiedenste schmackhafte und gesunde regionale Produkte.
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