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Alzheimer  

Es gibt solche und andere Filme zum Thema Alzheimer. „Still Alice“ zählt zu den anderen, den stilleren, den lohnenderen. 

von Renate Mumelter

Schweigers „Honig im Kopf“ hat gerade seine fünf Millionen Zuschauer bejubelt, das ändert aber nichts an der Qualität des Films, der mit einem sensiblen Thema fahrlässig umgeht. Der andere Alzheimer-Film im Kino, „Still Alice“ von Richard Glatzer und Wash Westmoreland, wird nicht über Zuschauerrekorde jubeln, auch er unter den Oscar-Nominierten aufscheint. Julianne Moore spielt eine schöne, gebildete und erfolgreiche Frau, die für Alzheimer viel zu jung ist. Trotzdem erkrankt sie daran. Das ist zwar selten, aber es kommt vor, und es ist eine Tragödie wie jede andere Krankheit auch.

„Ich hätte lieber Krebs“, sagt Alice einmal, „dann müsste ich mich nicht schämen“. Der Verlust von Worten, Erinnerung und Orientierung ist den Erkrankten peinlich, wohl auch weil sich die Gesellschaft nach wie vor schwer tut, mit dieser Krankheit umzugehen. Alzheimer ist zwar überall, dass Wissen darüber aber nicht besonders verbreitet, und rührselige Komödien nach dem Motto „Opa ist lustig“ tragen nicht unbedingt zur Vertiefung dieses Wissens bei.

„Still Alice“ ist nicht auf der Suche nach flotten Lachern. Der Film ist einfach gemacht und großartig gespielt. Das Thema verträgt weder kunstvolle Bilder noch Regie-Gags, es verlangt aber viel Einfühlungsvermögen. Die Geschichte beginnt mit dem Ausbruch der Krankheit und schildert deren Verlauf bis zum Verlust der Worte, sie schildert die Gemütslagen von Alice aber auch die Stimmungen ihrer liebevollen Familie, und sie zeigt, dass es möglich ist, mit dieser Tragödie des Verlusts zu leben. Die 99 Filmminuten sind kein Kinospaziergang, aber sie lohnen sich, vorausgesetzt, man bringt die Courage auf, sich dem Thema zu stellen.

Still Alice (USA, 2014), 99 Min., Regie: Richard Glatzer, Wash Westmoreland, mit: Julianne Moore, Alec Baldwin, Kristen Stewart. Bewertung: Lohnend

Sehen Sie sich den TRAILER an.

Was es sonst noch gibt:
„Fräulein Julie“ von Liv Ullman, „Il buono, il brutto, il cattivo“ von Sergio Leone am Mittwoch

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