Teuerungsrate bei 1,1%
Die durchschnittliche Teuerungsrate liegt in Bozen im Jahr 2014 bei 1,1 Prozent. Ein bedeutender Einflussfaktor ist der Einbruch bei den Energiepreisen.
Die durchschnittliche Teuerungsrate fällt im Jahr 2014 in Italien mit 0,2% deutlich niedriger aus als in den letzten Jahren. In der Gemeinde Bozen liegt sie mit 1,1% zwar etwas höher, im Vergleich zu den Vorjahren jedoch ebenfalls niedrig. Ein bedeutender Einflussfaktor für die niedrige Inflation ist dabei der Einbruch bei den Energiepreisen.
Das geht aus einer Studie hervor, die das Astat am Mittwoch veröffentlicht hat.
Was die tendenziellen monatlichen Inflationsraten betrifft zeigt sich, im Gegensatz zu den Vorjahren, auf lokaler Ebene eine andere Entwicklung als auf gesamtstaatlicher. Bleibt das Inflationsniveau in Bozen nämlich weitgehend konstant (0,8% im Dezember, ansonsten immer zwischen 1,0% und 1,2%), so sinkt es italienweit im Laufe des Jahres kontinuierlich, und zwar von 0,6% im Jänner auf -0,1% im Dezember.
Des Weiteren weist die Gemeinde Bozen im Vergleich zu den gesamtstaatlichen Werten im gesamten Jahresverlauf höhere Zuwachsraten auf. Die Schere zwischen den beiden Zeitreihen klafft 2014 wieder weiter auf und beträgt am Jahresende 0,9 Prozentpunkte, wobei der Unterschied im Monat August (1,2 Prozent- punkte) am größten ist.
Eine genauere Analyse zeigt in den verschiedenen Abteilungen im Jahr 2014 keine dramatischen Schwankungen. Lediglich die Nachrichtenübermittlung verzeichnet ein auffälliges Minus von 7,8% in Italien bzw. 7,7% in Bozen. Allerdings stellt diese Abteilung einen der kleinsten Anteile am gesamten Warenkorb. Die höchsten Steigerungen verbuchen die Bereiche Bildung (jeweils 1,4%), Gastgewerbe (+0,9% bzw. 2,0%) und Einrichtungsgegenstände und Haushaltsartikel (+0,8% bzw. 2,2%).
Der Vergleich der Inflationsraten zwischen Bozen und Italien zeigt in einigen Abteilungen teilweise deutliche Differenzen auf. Allen voran Wohnung, Wasser, Energie und Brennstoffe, welche im gesamtstaatlichen Durchschnitt unverändert bleibt, auf lokaler Ebene je- doch um 1,9% zulegt. Auch in diversen anderen Abteilungen fällt die Zuwachsrate hierzulande um etwa einen Prozentpunkt höher aus.
Interessant ist jedoch auch, dass in der Gemeinde Bozen trotz deutlich höherer Gesamtinflation drei Abteilungen geringere Teuerungsraten als auf gesamt- staatlicher Ebene aufweisen. Es sind dies alkoholische Getränke und Tabakwaren, Verkehrswesen und Erholung, Veranstaltungen und Kultur.
Ein Blick auf die Inflationsraten der letzten drei Jahre in Bozen sowie einigen Nachbarländern lässt einen all- gemeinen Abwärtstrend erkennen. Lagen die Werte 2012 noch zwischen 2% und 4%, so gab es vor allem in der ersten Hälfte des Jahres 2013 einen Einbruch, die Inflation sank um ein bis zwei Prozentpunkte und pendelte sich bei 1% bis 2% ein. In Italien fiel sie ab August 2013 abermals merklich und erreicht Ende des Jahres 2014 den Nullpunkt. Auffallend ist, dass dieser letzte Monat des Jahres 2014 in allen untersuchten Gebieten einen deutlichen Rückgang der Inflation mit sich bringt.
Eine genauere Analyse der offensichtlich für den allgemeinen Inflationsrückgang verantwortlichen Produktgruppe Waren zeigt als einen ausschlaggebenden Faktor unmissverständlich die Energiepreise. Diese sind ab Ende 2012 regelrecht eingebrochen. Im September 2012 stiegen sie im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres um 15,7% an, während zum Jahresende 2014 ein Rückgang um 5,7% verzeichnet wurde. Hinzu kommt, dass die Preise in der zweiten wichtigen Untergruppe, den Lebensmitteln, ab dem Jahr 2013 ebenfalls weniger stark angestiegen sind als zuvor. In Folge fiel das Preisniveau der Gruppe Waren insgesamt auf jenes vom Vorjahr und blieb bis zum Jahres- ende 2014 auf eben diesem Niveau.
Die Entwicklung der anderen Warengruppen war dagegen recht homogen und folgte im Großen und Ganzen jener der Gesamtinflation. Einzig die Tabakwaren verzeichneten gegen Ende 2012 ebenfalls Rückgänge, spielen jedoch eine sehr nebensächliche Rolle in Bezug auf das gesamte Aggregat.
Der Einfluss der Energiepreise ist sehr weitreichend und betrifft indirekt eine Vielzahl anderer Abteilungen und Gruppen. So ist die Produktion, die Lagerung und der Vertrieb von Waren mit dem Energieverbrauch verbunden. Zudem sind viele Dienstleistungen aufgrund von Heizkosten und/oder Treibstoffverbrauch davon beeinflusst. Auch der Verbrauch für das Wohnen hängt stark von der Entwicklung der Energiepreise ab, so das Astat.
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