Sudtirolo als Modell?
In Minsk suchen die Staats- und Regierungschefs am Mittwoch nach einer Lösung für die Ukraine-Krise: Der italienische Außenminister Paolo Gentiloni bringt (mit einem Augenzwinkern) „Sudtirolo“ ins Spiel.
Für Paolo Gentiloni, den italienischen Außenminister, gibt es „viele mögliche Lösungen für den Konflikt in der Ostukraine“. „Zum Beispiel gibt es das italienische Modell ,Sudtirolo‘.“
Dies sagte der Minister am Dienstag auf einer amerikanisch-italienischen Tagung in New York.
Am Mittwoch kommen die Staats- und Regierungschefs in der weißrussischen Hauptstadt Minsk zusammen, um einen Friedensplan für die Ostukraine zu erarbeiten.
Gentiloni brachte mit seiner Aussage in New York die Südtirol-Autonomie als Lösungsansatz ins Spiel – allerdings mit einem Augenzwinkern:
„Natürlich ist das ein Scherz“, präzisierte der Minister, „weil die Unterschiede (zwischen der Ostukraine und Südtirol) enorm sind. Allerdings gibt es bei uns eine Region, in der die Menschen nicht zwingend italienisch sprechen. Das war für viele Jahre ein sehr schwieriges Problem – mit terroristischen Anschlägen und Spannungen zwischen Österreich und Italien. Aber am Ende haben wir ein Abkommen getroffen“, so Gentiloni.
Mit einem Lächeln ergänzte der Minister, dass er Südtirol eigentlich nicht als Modell vorschlagen wolle. „Oder vielleicht doch. Das Beispiel Südtirol hilft uns, zu erklären, dass es möglich ist, Lösungen zu finden innerhalb eines souveränen Staates, in dem es Gesellschaften mit verschiedenen Kulturen und Sprachen gibt.”
Eine Lösung für den Ostukraine-Konflikt sei damit „nichts Unmögliches“.
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