Qual der Wahl
Wer wird neuer Präsident des Wohnbauinstituts? Obwohl Christian Tommasini weiter auf Zeit spielt, könnte die Entscheidung schon am Dienstag fallen.
von Matthias Kofler
Seit Monaten lässt die Landesregierung mit der Ernennung des neuen WoBi-Präsidenten auf sich warten. Der Posten wurde frei, nachdem der bisherige Präsident Konrad Pfitscher ins Bürgermeisteramt von St. Leonhard gewechselt war.
Das WoBi ist seit jeher ein politisches Biotop der SVP-ArbeitnehmerInnen. Die Italiener stellen den Landesrat, die Deutschen den WoBi-Chef. „Für uns ist dieses Amt seit jeher strategisch wichtig“, sagt eine Vertreterin der ArbeitnehmerInnen. „Deshalb sollte dort auch jemand sitzen, der mit den Anliegen der Arbeitnehmer vertraut ist.“
Nach der Wahl Konrad Pfitschers zum Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde übermittelten die SVP-ArbeitnehmerInnen der Landesregierung einen Dreier-Vorschlag. Darin wurden der Manager Norbert Kaserer (Pfanner Italia), die Geschäftsführerin es Arbeiter-, Freizeit- und Bildungsvereins Heidi Rabensteiner und der Naturnser Gemeindereferent für Urbanistik, Zeno Christanell, genannt.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Norbert Kaserer, der auch Controller bei der Firma Ivoclar war, der absolute Lieblingskandidat von ArbeitnehmerInnen-Chef Helmuth Renzler wäre, während Heidi Rabensteiner insbesondere von der Eisacktaler Landtagsabgeordneten Magdalena Amhof sponsorisiert wird. Auch Landesrätin Waltraud Deeg soll Sympathien für die einzige Frau im Rennen um das Präsidentenamt haben.
Zeno Christanell ist zwar der Wunschkandidat des ASGB, doch seine Wahl zum SVP-Vizeobmann vor einem halben Jahr ist im Rennen um den WoBi-Präsidenten-Posten ein Handicap.
Bislang ziert sich der zuständige Landesrat Christian Tommasini, der Landesregierung einen Vorschlag vorzulegen. Angeblich, weil er einen Italiener ins Amt befördern möchte. Doch in den Sitzungen der Landesregierung habe er die ethnische Komponente nie ins Spiel gebracht, heißt es vonseiten eines Regierungsmitglieds.
Nach Informationen der TAGESZEITUNG könnte die Entscheidung über die Pfitscher-Nachfolge am kommenden Dienstag – oder spätestens eine Woche darauf fallen. „Wir brauchen endlich eine Entscheidung“, sagt ein Landesrat im Hintergrundgespräch.
Klar ist: Sollte Tommasini einen Italiener vorschlagen, wird die SVP-Mehrheit diesen Vorschlag ablehnen. „Die Ernennung des Präsidenten liegt im Kompetenzbereich der Landesregierung – und nicht im Kompetenzbereich eines einzelnen Landesrats“, so ein Regierungsvertreter.
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