Der Showdown
Der SVP-interne Streit um die Zukunft der Kleinspitäler spitzt sich zu. Es läuft immer mehr auf einen Showdown zwischen Landesrätin Martha Stocker und Obmann Philipp Achammer hinaus.
Von Matthias Kofler
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.
Im Anschluss an die Sitzung der SVP-Parteileitung am Montag gaben sich die Teilnehmer unerwartet wortkarg. Es sei heute noch keine Entscheidung gefallen, unterstreicht SVP-Obmann Philipp Achammer.
Auch die parteiinternen Gegner der Sanitätsreform von Gesundheitslandesrätin Martha Stocker wollten nicht weiter Öl ins Feuer gießen. „Ich sage nichts“, so Albrecht Plangger. „Wir haben heute vereinbart, das Thema am Mittwoch weiter zu besprechen“, meint auch Karl Polig. Der Obmann des SVP-Bezirkes Wipptal fügt aber ergänzend hinzu: „Natürlich hätten wir uns heute etwas mehr erwartet. Freudensprünge hat keiner von uns gemacht.“
Der SVP-interne Streit um die Zukunft der Geburtenabteilung spitzt sich immer mehr zu einer Art Machtkampf zwischen Martha Stocker und Philipp Achammer zu. Der Obmann weiß, dass er – vor allem auch im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen im Mai – keine Zerreißprobe unterm Edelweiß riskieren kann. Deshalb hofft er auf eine Reform, die keinem richtig wehtut.
Die Bezirksobleute, die ihren Kampf um die Rettung der Geburtenabteilungen nicht aufgegeben wollen, sehen sich ihrerseits durch das Bruccoleri-Gutachten gestärkt und wittern noch einmal Morgenluft.
Die Landesrätin will aber von ihrem Plan, die Geburtenabteilungen in den Kleinspitälern zu schließen, nicht abrücken. Ihre Reform basiere auf den drei Kriterien „Nachhaltigkeit, Qualität und Sicherheit“. „Und ich glaube nicht, dass man die Autonomie so weit strapazieren kann, dass in Südtirol geringere Sicherheitsstandards gelten als in den anderen Regionen.“
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