Vorrei
Die Bozner Fotografin Claudia Corrent zeigt im Kunstraum Café Mitterhofer eine Fotoserie über die Berufswünsche junger Menschen.
Die Arbeit ist per Definition jene Kraft, verbunden mit dem Bewusstsein für das Selbst, die es erlaubt, die eigene potenzielle Natur zu verwirklichen, indem man ethische Aufgaben erfüllt, die einen spirituellen und moralischen Nutzen hervorbringen können, für die Person selbst und für die soziale und natürliche Umgebung. Obwohl diese ethische Dimension vorherrschend ist im Menschen, übersetzt sich diese Definition in der heutigen Zeit der Strukturkrise manchmal in ein offenes und empörtes Urteil gegen die aktuelle Kristallisierung des Arbeitslosenstatus.
Claudia Corrent lichtet das Leben und die Berufswünsche junger Menschen ab und liefert uns eine Art Meldebuch oder Arbeitsbuch ihrer Ambitionen. Die Diptycha zeigen Schüler der Berufsschule Bozen zwischen 14 und 19 Jahren. Die Fotografien zeigen auf der einen Seite das Portrait des Jungen oder Mädchens und auf der anderen Seite ihre Wünsche: vom einfachen beruflichen Gelingen („Mein Traum ist es, ein guter Automechaniker zu werden“) bis hin zu normalen Erwartungen zur Selbstständigkeit und Glück („Ich würde gerne mein eigenes Leben auf die Beine stellen“). Genau wie der alte Brauch, der die Eintragung ins Arbeitsbuch vorsah und zwischen intellektueller und ausführender Tätigkeit unterschied, erfasst „vorrei“ eine erste Annäherung an das Arbeitsleben.
Termin: Eröffnung am 17. Jänner um 19,00 Uhr im Kunstraum Café Mitterhofer, Innichen.
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