Grüner Winter
Der Schneemangel bereitete den Pusterer Skigebieten zu Beginn große Sorgen. In der Vorweihnachtszeit gab es erhebliche Umsatzeinbußen. Die TAGESZEITUNG hat sich umgehört.
von Heinrich Schwarz
Während der Sommer 2014 überaus kalt war, ist der Winter nun überdurchschnittlich warm. Keine optimalen Voraussetzungen für Südtirols Skigebiete. Anfang Dezember ließ der Schnee noch immer auf sich warten – und für die Kunstschneeproduktion waren die Temperaturen zu hoch.
Entsprechend spät ging die heurige Skisaison los. Und entsprechend hoch waren in der Vorweihnachtszeit die Umsatzeinbußen. Am Kronplatz spricht man für diesen Zeitraum von einem Minus von 55 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beim Skigebiet Klausberg im Ahrntal von minus 30 Prozent.
Doch der Reihe nach:
Am Kronplatz ging die Saison erst am 7. Dezember los – also mit einer Woche Verspätung. Zuerst konnte aufgrund des Schneemangels nur eine Piste geöffnet werden. Später kamen die restlichen Abfahrten dazu.
„Dass wir das Geschäft zu Sant’ Ambrogio fast komplett verloren haben, ist besonders schlimm“, sagt Andrea Del Frari, Direktor von Skirama Kronplatz. Auf die gesamte Wintersaison hochgerechnet, sei dadurch ein Minus von vier Prozent entstanden. Nimmt man alleine die Vorweihnachtszeit her und vergleicht sie mit dem Vorjahr, stehe ein Minus von 55 Prozent.
„Glücklicherweise“, so Del Frari, „lief das Geschäft über Weihnachten besser als im letzten Jahr, sodass wir das Handicap von vier Prozent zum Teil wieder aufholen konnten.“ Man erhofft sich am Ende der Saison dasselbe Ergebnis wie im Vorjahr.
Besonders auffallend am Kronplatz:
Während die Skipisten mit (Kunst)-Schnee bedeckt sind, ist im Tal immer noch alles grün. Wie wirkt sich das auf die Stimmung der Wintersportler aus? „Wir fragen die Gäste häufig, ob sie lieber viel Schnee und dafür eher schlechtes Wetter hätten oder wenig Schnee und dafür schönes Wetter. Über 80 Prozent ziehen Schönwetter vor.“
Die Unzufriedenheit sei im Vorjahr größer gewesen, als an vielen Wochenende die Sonne ausblieb.
Das Skigebiet Klausberg öffnete – ebenfalls mit einer Woche Verspätung – am 13. Dezember. Zwei Wochen später waren alle Anlagen in Betrieb. „In der Vorweihnachtszeit hatten wir ein Minus von rund 30 Prozent. Mittlerweile dürften wir dies aber wieder aufgeholt haben, da das Weihnachtsgeschäft überaus gut lief“, so Walter Fischer, Geschäftsführer der Skiarena Klausberg.
Die Stimmung unter den Gästen beschreibt Fischer als sehr gut. Am ehesten würde er sich mehr Einheimische im Skigebiet wünschen: „Bei ihnen fehlt immer noch die Winterstimmung.“
Mit großer Spannung erwartete man das Ski-Opening in den Sextner Dolomiten.
Schließlich gibt es durch die realisierte Skiliftverbindung Helm-Rotwand neue Aufstiegsanlagen und Skipisten. Das Eröffnungsevent mit internationalen Musikstars fand am 29. November statt – doch die Pisten waren damals noch grün. Erst zwei Wochen später konnte man in Sexten skifahren.
Abgesehen von den Umsatzeinbußen in der Vorweihnachtszeit sieht sich die Sextner Dolomiten heuer als Gewinner. „Früher hatten wir zwei getrennte Skiberge – jetzt sind beide über einen dritten verbunden. Wir haben deswegen einen riesigen Zulauf “, sagt Geschäftsführer Mark Winkler. Das kleine Zwischenminus solle schon bald aufgeholt sein.
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