„Offenes Herz“
Landesrätin Waltraud Deeg spricht im Interview über die Neubesetzung des Familienbeirates – und über die Wichtigkeit der Alleinerziehenden in der Politik der Landesregierung.
TAGESZEITUNG Online: Frau Landesrätin, die Südtiroler Plattform für Alleinerziehende ist verärgert, weil die Alleinerziehenden und die Patchworkfamilien im neuen Familienbeirat nicht vertreten sind. Wie reagieren Sie auf die Kritik?
Waltraud Deeg: Es tut mit sehr leid, dass nicht alle Verbände einen Platz im neuen Familienbeirat bekommen haben. Wir haben den Beirat auch aufgestockt, um eine möglichst breite Partizipation zu ermöglichen. Leider konnten wir nicht alle aufnehmen, die Interesse bekundet hatten. So hat etwa auch der Wirtschaftsverband um einen zweiten Platz im Beirat angefragt, den er nicht bekommen hat. Das Ziel war es, eine gute und ausgewogene Besetzung zu ermöglichen. Da die Plattform für Alleinerziehende ein Teil des Dachverbands für Soziales ist, ist sie dadurch auch im Beirat vertreten.
Kann die Besetzung noch abgeändert werden?
Nein, das ist ein Beschluss der Landesregierung. Wir haben uns unsere Überlegungen gemacht. Es ist ja nicht so, dass wir Lose gezogen haben. Ich habe Verständnis für die Kritik der Plattform für Alleinerziehende. Es freut mich, wenn die Verbände mitarbeiten wollen und es tut mir leid, dass die Plattform für Alleinerziehende keinen eigenen Vertreter entsenden kann. Ich habe mit der Präsidentin Ida Lambacher ein freundschaftliches Verhältnis.
Wie wichtig sind die Alleinerziehenden in der Politik der Landesregierung?
Das Familiengesetz von 2013 hat eine sehr breite Definition von Familie gewählt. Für uns sind alle Familien gleich wichtig, Familie kennt keine Wertung. Die Alleinerziehenden werden keinesfalls missachtet. Ich halte ihnen meine Tür jederzeit offen – und natürlich auch mein Herz.
Interview: Matthias Kofler
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.