Die Vergessenen
Die Südtiroler Plattform für Alleinerziehende ist verärgert, weil die Alleinerziehenden und die Patchworkfamilien im neuen Familienbeirat nicht vertreten sind.
Der neue Familienbeirat, der die Landesregierung in den nächsten vier Jahren in familienrelevanten Fragen beraten wird, ist vor wenigen Wochen ernannt worden.
Auf Vorschlag von Familienlandesrätin Deeg hat die Landesregierung die 19 Mitglieder des neuen Gremiums bestellt und gleichzeitig auch Ersatzmitglieder benannt. Das Land Südtirol selbst ist im Beirat durch die Landesrätin für Familie und Verwaltung, Waltraud Deeg, vertreten, die auch den Vorsitz inne hat.
Zudem werden der für die Familienagentur zuständige Ressortdirektor Stefan Walder und der Direktor des Deutschen Bildungsressorts, Peter Höllrigl, dem Gremium angehören. Die Sichtweise der Gemeinden werden die Bürgermeisterinnen von Leifers, Liliana Di Fede, und von St. Martin in Passeier, Rosmarie Pamer, einbringen, jene der Wirtschaft Siegfried Rinner, während die vier Gewerkschaftsbünde durch Ulrike Egger vertreten werden.
Die Interessensgruppen entsenden insgesamt neun Mitglieder in den Familienbeirat. Es sind dies Angelika Weichsel Mitterrutzner (KFS), Hansjörg Elsler (Dachverband für Soziales), Helga Mutschlechner Holzer (KVW), Emanuela Garavelli Spitaleri (Associazione Nazionale Famiglie Numerose), Marco Merzi (Upad), Toni Fiung (Familienreferat der Diözese), Irmgard Pörnbacher (Bündnis für Familie) und Martina De Zordo (SJR). Mit drei Mitgliedern sind die Dienststellen für Familien im Beirat vertreten, und zwar mit der Kinder- und Jugendanwältin Paula Maria Ladstätter, mit Christa Ladurner vom Forum Prävention und Patrizia Vergnano von den Familienberatungsstellen.
Nun gibt es Kritik: „Mit großer Enttäuschung“ stellt die Südtiroler Plattform für Alleinerziehende fest, dass es im neugebildeten Familienbeirat kein Platz für Teilfamilien gibt. Ida Lanbacher, die Vorsitzende, schreibt in einer Aussendung:
„Trotz Erweiterung des Familienbeirates wurde keine Vertretung von Alleinerziehenden und Patchworkfamilien bei der Neubildung berücksichtigt.
Da 40 % der Südtiroler Familien nicht der traditionellen Familienform entsprechen, sind folglich 40 % der Südtiroler Familien nicht im Familienbeirat vertreten.
Somit wird ein beträchtlicher Teil der Familien Südtirols ausgeblendet, ihre Alltagsrealität wird nicht ernstgenommen.“
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