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„Mit 30 Millionen im Regen“

Die Oberalp AG setzt jetzt das Land unter Druck und fordert jetzt in einer Zivilklage die Rückzahlung von 30 Millionen Euro. 

Die Oberalp AG erhöht jetzt den Druck auf die Politik: „Die ausstehenden 30 Millionen Euro gefährden die Entwicklung der Oberalp-Gruppe, und dies kann niemandem im Lande gleichgültig sein.“

Das Unternehmen von Heiner Oberrauch hat nun am Landesgericht in Bozen eine Zivilklage eingebracht, in der OberAlp das Land auffordert, „den Außenstand“ von 30 Millionen Euro aus der zweiten Masken-Lieferung zu begleichen.

In der Aussendung der Oberalp AG heißt es:

„Vier Jahre sind vergangen, seitdem die Familie Heiner Oberrauch und ihre Firma Oberalp für den Südtiroler Sanitätsbetrieb große Geldsummen vorgestreckt hatten, um an die dringend benötigte Schutzausrüstung für Krankenhäuser und Altenheime von chinesischen Lieferanten heranzukommen. Im März 2020 war es zu einem dramatischen Versorgungsengpass von Masken und Schutzmänteln gekommen, welcher eine Schließung ganzer Sanitäts-Abteilungen in Südtirols Krankenhäusern zur Folge gehabt hätte. 

Deshalb hatten die politischen Vertreter sowie das Management des Sanitätsbetriebes bei der Oberalp um eine Hilfsaktion in drei Stufen gebeten: Kontakte zu chinesischen Lieferanten zu vermitteln, die Bestellungen der SABES in Dollar vorzufinanzieren und letztendlich auch noch die Logistik mit zivilen Flugzeugen der AUA zu organisieren. Dabei war sowohl von Landeshauptmann als auch von der Verwaltung der SABES versprochen und beteuert worden, dass die von Oberalp geleisteten Vorauszahlungen in Dollar sofort refundiert würden, wenn es zu einem Lieferantenauftrag kommen sollte.

Die Begründung, man könne Oberalp das vorgestreckte Geld nicht zurückzahlen, weil die aus China gelieferte Ware vom italienischen INAIL in Teilen als nicht regelkonform befunden worden war, ist fadenscheinig. Die chinesischen Lieferanten haben nie später eingeforderte Zertifikate versprochen – im Gegenteil: In der Liste der lieferbaren Schutzausrüstungsgegenstände aus China war unmissverständlich vermerkt, dass keine CE-Zertifizierung vorliegt. Der Sanitätsbetrieb war in einer absoluten Notlage als fachlich kompetenter Besteller und Importeur der Waren offensichtlich gewillt, die Materialien so zu akzeptieren, wie sie in China zur Pandemiebekämpfung eingesetzt worden waren. Die Alternative wäre gewesen, nichts zu haben.

Nach vier Jahren, in welchen unzählige Gespräche und Kompromissversuche mit Politik und Sanitätsbetriebsmanagern gescheitert sind, verbleibt nur noch der Weg einer Zivilklage. Diese wird beim Landesgericht Bozen für einen Gesamtbetrag von rund 30 Millionen Euro eingebracht. Für die Familie Oberrauch und die Unternehmensleitung der Oberalp ist es unzulässig und unverständlich, dass man ein Südtiroler Unternehmen mit einem Außenstand von 30 Millionen Euro im Regen stehen lässt. 

Wäre die SABES damals imstande gewesen, diese Geldflüsse an die Lieferanten in China direkt und ohne Hilfe der Oberalp zu organisieren, dann wären diese 30 Millionen Euro heute als außerordentliche Ausgabe für die Pandemie-Bekämpfung in der Bilanz des Sanitätsbetriebes verbucht. Weil man die Oberalp vor vier Jahren als helfende Bank brauchte und diese um diesen außerordentlichen Dienst bat, ist das 30 Millionen Loch in der Bilanz dieses Unternehmens! Oberalp hat im Auftrag als Mandant der SABES gehandelt und weder an die SABES verkauft noch deren Waren importiert. Auch der Landeshauptmann hatte in einem Schreiben an den damaligen italienischen Ministerpräsidenten verlautbart, dass das Südtiroler Unternehmen Oberalp diese Bestellung vorfinanziert hat.“

ALLE HINTERGRÜNDE LESEN SIE AM MITTWOCH IN DER PRINT-AUSGABE.

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (46)

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  • sepp

    Do zerzer und in LB misst as verklogen

  • eiersock

    Kasperletheater!
    wer hat die Oberalp gebeten den Auftrag und den Ablauf auszuführen ? Der Sabes oder der LH oder der Landtag oder jemand anderes ???? Da wird es wohl etwas Schriftliches dazu geben!? Mündlich werden solche Aufträge doch nicht vergeben!?

    • franz19

      Ich verteh sowieso nicht wieso Bestellungen mit solchen Beträge nicht vertraglich festgelegt werden und die Ware durch den Herr Zerzer der damals im Amt war bestätigt wird und das schriftlich…Der Herr Oberrauch hat wohl auch sehr oberflächlich gehandelt und dachte beim Land kann man alles holen und für ihn war es sicher ein Bombengeschäft mit viel Gewinn sonst hätte er es nicht getan und hätte fürs Land Südtirol als Vermittler gespielt hätte er nichts verdient…

  • robby

    Eieiei her Landeshauptmann.
    Kommen sie ja nicht auf die Idee das auf den Steuerzahler abzuwälzen.

  • andreas

    Laut Buch bestand die Möglichkeit, mit Hilfe eines chinesischen Vermittlers, die Verträge aufgrund der mißerablen Qualität rückwirkend zu annulieren, da der Staat dies angeordnet hat. .
    Immer laut Buch, hat Engl den Vermittler verschickt.

    • leser

      anderle
      dann lauf hin zum landeshauptmann und hilf ihm
      du wärsd der erste der es schafft von einem chinesen etwas zurückzubekommen
      (bei ihnen gibts nur vorkasse)
      ich bin mir sicher bei den oberrauchs bekommst du kostenlos einkauf auf lebenszeit znd vom LH kriegst du due goldene verduenstmedaille due oberrauch bekommen hätte wenn dieser marketing bzw werbegag in eigener sache aufgegangen wäre
      und alle lieben dich dafür

      • andreas

        Du solltest weniger saufen oder wenn gesoffen hast, nicht unbedingt Kommentare schreiben.

        • leser

          anderle
          danke aber damit berührst du mich nicht
          ich sag dir gerne warum mir typen wue du auf die eier gehen
          1. ihr meint mit ein paar oberflächlichen sätzen dss ihr voll den durchblick habt und meint als mitläufer due welt zu verändert
          2. du hast womöglich dein ganzes keben noch nie selber das gekd verdient das du zur verfügung hast
          zeitgeister wie du sind flüssiger aks wasser nämlich überflüssig
          und ich denke du weisst es ja selber dss leute wie du die welt höchstens manipulieren aber niemals verändern
          da müsstest du schon mal spüren wie es ist wenn du einen arbeitstag hast der um 5 uhr beginnt und 3 mal die wiche bus 12 stunden geht
          höttest du nur einmal das gefühl wue es ist gehälter pünktlich auszuzahlen dann hast du ein kleines gespür dafür was empathie und verantwortung ist
          diese mentalität findest du in der politik nicht denn dort geht es in erster linie darum wue du den nächsten übervorteilst
          daher ist es mir doch recht wurscht was leute wie du denken

          • andreas

            Du bist zu blöd zu argumentierten, meinst anderen etwas erklären zu müssen, obwohl du zu blöd bist einen verständlichen Text zu schreiben und meinst mit deinem lächerlichen Geschwafle, was du alles hast, kannst und machts, jemanden zu beeindrucken.

            Also, bist du Säufer oder Spätpubertierender, anders kann ich mir nicht erklären, dass jemand so einen Schwachsinn von sich gibt.

          • leser

            anderle
            kannst froh sein dass ich spätpubertietender bin den äre ich 15 jahre alt hätte ich solche ich solche kriecher und heckenschützen wie dich verprügelt
            ist doch gut dass sich die zeiten ändern gell

      • ummagumma

        Die Heulsuse Nr.2.bekommt auch noch den Stiefellecker Orden verliehen.

  • bananajoe

    Der LH ist sicher vieles, aber mit Sicherheit kein Ehrenmann. Eigentlich unfassbar diese Geschichte.

    • andreas

      Na ja, du scheinst keine Ahnung zu haben, wie es gelaufen ist und was Widmann, Zerzer, Kaufmann, Franzoni und vor allem Engl da alles verbockt haben.

      Wenn man wissend Müll verkauft/vermittelt, sich blöd stellt, die Chance zur Annulierung nicht wahr nimmt und dann immer noch darauf besteht, im Recht zu sein, muß das halt ein Richter entscheiden.
      Nebenbei hätte Oberalp ja einen wasserdichten Vertrag, was nicht mal die Schutzanzüge waren, machen können.

    • summer1

      Bananajoe
      Dein Kurs deines Fake-Tiroler ist einfach sowas von durchschaubar: Hauptsache gegen den LH, irgendetwas wird schon hängen bleiben.
      Der LH ist halt mal nicht für deinen Durchfall Schuld, so wie er in dieser Masken-Sache nichts zu tun hat.

      • bananajoe

        @Summer. Vielleicht lässt bei dir mal jemand eine große Summe einfach ausständig, dann schauen wir mal. Faktisch hat die Sanität das gelieferte Material ja benützt anstatt es zurückzuschicken. Also zahlen oder mindestens vorerst teilweise zahlen wäre doch das Mindeste, den Rest könnte ja immernoch ein Richter entscheiden. Nur so lässt man gegenüber einem Privatvermögen einfach ein rießiges finanzielles Loch, und bei der nächsten Pandemie wird sich halt niemand mehr bereit erklären Hilfe zu leisten.

      • summer1

        Bananajoe
        Weil du jetzt Mitleid hast mit Oberrauch. Deine Tränendrüse ist die beste Schauspielerin. Pfui!

  • leser

    jetzt st es aber schon schwer nachzuvollziehen dss es niemanden gleichgültig sein darf wnn due oberrauchgruppe mit duesem fahrlässigen werbegag ein internes problem bekommt
    mir ist nicht bekannt, bis auf einige spezialtuwendungen an systemsoldaten, dass man einem privatunternehmen einen millionenschweren auftrag ohne ausschreibung zuschiebt und vorsätzlich jede art von wettbewerbskruteruen aushebelt

    also ich wünsche mir das auch

  • asd

    Falls wie dargestellt jemals ein klarer Auftrag aus der Politik kam und wenn auch nur mündlich, sind Vereinbarungen einzuhalten.

    Jeder anständige Geschäftsmann hält Vereinbarungen ein.
    Wenn Vereinbarungen nicht eingehalten werden, braucht man keine Vereinbarungen treffen.

    Ausnahmen sind nur möglich, wenn sich einer der Parteien nicht an Vereinbartes gehalten hat. Dass Oberalp das etwas versprochenes nicht eingehalten hat, scheint mir nicht der Fall zu sein.

    Sollte von der Politik etwas Vereinbartes nicht eingehalten worden sein, haben diese Leute in der Politik nichts zu suchen. Es wären unverlässliche Genossen.

    Ich denke, sowas wäre nicht schwer zu verstehen.

  • yakari

    Bei diesem Maskenskandal sind die Eliten zusammengekommen: Jene der Habgier und der Bauernschläue auf der einen Seite, jene der Dummheit und der Naivität auf der anderen. Das Ergebnis ist bekannt.

  • pantone

    Eine schlimme Sache. Wohl nur mit der besonderen Situation am Anfang der Pandemie zu erklären. Vielleicht war eine Prise Goldgräberstimmung von allen Beteiligten dabei. Es ist wohl das Beste, das Gericht entscheiden zu lassen. Ohne würde Oberalp wohl nichts bekommen und mit dem Gericht müssen wohl Verträge präsentiert werden.

  • nobodyistperfect

    Fazit: Verlass dich nie auf die Worte eines Politikers.

  • prof

    Bei den geforderten 30 Millionen Euro sind sicher auch die Provision samt Zinsen mit zusätzlicher Prämie für Herrn Engl inbegriffen.

  • placeboeffekt

    Das Sahnehäubchen auf diese Affäre wäre, wenn eine der Parteien die Frau Holzeisen engagieren würde.

  • gulli

    …und egal wie es endet, die Zeche zahlt immer der Steuerzahler…

  • yakari

    Muss nicht sein, gulli. Wenn Oberalp verliert, zahlt diese auch den Anwalt von Sabes.

  • bettina75

    Was ist haler als ein Fisch?

  • foerschtna

    Jeder, der schon einmal an einer öffentlichen Ausschreibung teilgenommen hat, wird sich hüten, in irgendeiner Weise für die öffentliche Hand in irgendwelche Vorleistung zu gehen. Ein I-Tüpfelchen, das anstatt einer 70-Grad-Neigung nur eine 69,9-Grad-Neigung hat, und schon ist man draußen. OK, dann hat man zwar nur einen Auftrag verloren, aber in finanzielle Vorleistung zu gehen, in der Annahme, dass der öffentliche Auftraggeber schon zahlen wird, ist zumindest ziemlich naiv. Und sich auf das Wort eines Politikers verlassen probiert zwar auch die Bevölkerung alle 5 Jahre, macht dann zwar jedesmal dieselbe Erfahrung, probiert es nach weiteren 5 Jahren dann wieder, immer mit demselben Resultat. Umso rätselhafter ist es, daß Oberrauch sich auf diese Geschichte eingelassen hat. Die Geschichte mit der Nächstenliebe kaufe ich ihm nämlich nicht ab, und ich denke, das tun die meisten nicht. Fakt ist jedenfalls, daß er diese 30 Millionen vorgestreckt hat, und somit steht ihm dieses Geld unter geschäftlichen und moralischen Gesichtspunkten wohl zu, das letzte Wort werden dazu jetzt wohl die Gerichte sprechen. Aber was soll’s, diese 30 Millionen wären für den Steuerzahler im Vergleich zu den Milliarden zu vernichteten verfallener Masken (Italien vernichtet heuer ca. 2 Milliarden verfallener Masken, die versuchte Versteigerung im Vorjahr blieb mangels Interessenten erfolglos) und den europaweit verfallenen COVID-Impfdosen im Wert von ca. 4 Milliarden Euro, lediglich Peanuts. Und Politiker haben für ihre Handlungen ohnehin kaum Konsequenzen zu fürchten, jedenfalls bis dato nicht. Das Corona-Thema scheint uns jedenfalls in allen möglichen Facetten noch eine Weile zu beschäftigen. In Deutschland musste das Robert-Koch-Institut übrigens die Sitzungsprotokolle über die während der Pandemie verhängten Maßnahmen per Gerichtsbeschluss herausrücken, zwar noch (es läuft bereits die Klage für ungeschwärzte Veröffentlichung) in weiten Teilen geschwärzt, aber schon das ungeschwärzte offenbart Haarsträubendes, sogar die Regierungspartei FDP fordert jetzt einen Untersuchungsausschuss im Bundestag, SPD und Grüne mauern noch, die CDU ebenfalls, stellte sie doch damals mit Spahn den Gesundheitsminister, aber der breiten Öffentlichkeit wird zunehmend klarer, was sich damals unter dem Deckmantel „der Wissenschaft“ so alles abgespielt hat. Und in Italien wird es sich nicht viel anders abgespielt haben, wie abgehörte und bereits veröffentlichte Gespräche zwischen CTS, Gesundheitsministerium und AIFA vermuten lassen, die römische Staatsanwaltschaft hat ja bereits diesbezügliche Ermittlungen eingeleitet.

  • carlo

    Schlauer Fox, der Oberrauch oder er verfolgt eine Strategie, nennen wir sie mal die Strategie Orient Express.

    Ob das ethisch koscher ist, ich würde nicht drauf setzen.

    • andreas

      Wohl eher löffelt Oberauch das aus, was ihm Engl und Verwandtschaft da eingebrockt haben.
      Wider besseren Wissens dachten sie das unbrauchbare Zeug, welches wohl immer noch in Magazinen in China liegt, der Sabes verkaufen/vermitteln zu müssen.
      Warum Oberrauch nicht frühzeitig den Deal mit einem überschaubaren Defizit beendet hat, verstehe ich nicht wirklich, da ich ihn für einen ehrbaren Kaufmann halte bzw. er es durchaus ist.
      Bei 30 Millionen spielt Ethik keine Rolle, da es legitim ist zu klagen.

      Der Staat China hat damals den Export von minderwertigem Material verboten und auch die Möglichkeit geschaffen, rückwirkend Verträge zu annulieren, was nicht in Anspruch genommen wurde.

  • gorgo

    Na, des zoul mr nit Heiner. Ober kloug amol. Nor seig mr jo.

  • klum

    Fakt ist, dass in einer tatsächlich besch….en Situation diese Lieferungen ein Lichtblick waren. Wir erinnern uns alle!
    Und anstatt heute PNRR-Wiederaufbaugelder zum Fenster hinaus zu werfen, wären diese hier tatsächlich besser und fairer eingesetzt.

    M.m.n. steht der Oberalp zumindest eine gewisse Summe zu, wobei vielleicht für eigene Fehler etwas abgezogen werden könnte..

  • zeit

    hat auch das österreichische rote kreuz die oberalp um etwas gebeten,
    ich glaube eher nicht

  • dn

    Wieviel Geld aus dem Steuersäckel haben die schon gekriegt? Robby hat langsam verstanden, dass er hier besser still ist.

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