Der Preisträger
Der Bozner Christian Fuchsberger ist der diesjährige Träger des Forschungspreises des Landes Südtirol, der Nachwuchswissenschaftlern vorbehalten ist.
Fächerübergreifendes Wissen ist eine der Stärken des Trägers des diesjährigen Forschungspreises des Landes Südtirol: Die Auszeichnung geht an den Bioinformatiker Christian Fuchsberger.
Dies hat die Landesregierung am Dienstag beschlossen.
Am Institut für Biomedizin der Eurac verantwortet der 39-jährige Bozner unter anderem die statistische Datenanalyse in Zusammenhang mit internationalen biomedizinischen Forschungsprojekten, beispielsweise eines zur Volkskrankheit Diabetes.
Seit 2013 verleiht die Landesregierung im Zweijahresrhythmus den Forschungspreis – im Wechsel mit dem Wissenschaftspreis. „Damit verfolgen wir das Ziel, die Forschungsarbeit, die im Land Südtirol erfolgt oder damit in Zusammenhang steht, hervorzuheben und zu fördern“, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Der Forschungspreis mit einem Preisgeld von 40.000 Euro ist Nachwuchswissenschaftlern unter 40 Jahren vorbehalten. Voraussetzung ist, dass sie ein Forschungsdoktorat abgeschlossen haben und in den vergangenen fünf Jahren im Bereich der Grundlagen- oder angewandten Forschung tätig waren. Zudem sollten sie seit mindestens fünf Jahren ihre Forschungsaktivitäten in Südtirol durchführen oder sich aktiv an Südtirol-relevanten Forschungsprojekten beteiligt haben, die vom Land Südtirol gefördert werden.
Eine Fachjury hat im Auftrag der Landesabteilung Innovation, Forschung und Universität den Preisträger aus 31 Ansuchen ermittelt. Jurymitglieder waren der Leiter des Instituts für Analytische Chemie und Radiochemie an der Universität Innsbruck, Günther Bonn, die Leiterin des Instituts für angewandte Sprachwissenschaften, Andrea Abel, die Leiterin des Forschungsbereiches am Versuchszentrum Laimburg, Jennifer Berger, der Professor für Nanotechnologie der Universität Trient, Nicola Pugno sowie sein Kollege der Fakultät für Soziologie der Innovation, Massimiliano Bucchi. Den Vorsitz der Jury hatte Evelyn Kustatscher inne, Konservatorin für Paläontologie am Naturmuseum in Bozen.
Der Preisträger 2017
Christian Fuchsberger war nach seinem Forschungsdoktorat in Bioinformatik zwei Jahre lang am Zentrum für genetische Statistik der University of Michigan in den USA als Forscher tätig. Seit 2005 arbeitet er für die Eurac in Bozen, zunächst am Institut für Genetische Medizin, später als Senior-Forscher am Institut für Biomedizin. Fuchsberger entwickelt IT-gestützte statistische Modelle, um medizinische und genetische Daten auszuwerten.
Der Informatik-Ingenieur hat beispielsweise in den vergangenen Jahren federführend an einer weltweiten Studie zu den Genvarianten mitgearbeitet, die mit der Volkskrankheit Diabetes mellitus Typ 2 in Verbindung stehen. 300 Forscher in 22 Ländern waren daran beteiligt – entsprechend hoch war die Menge der Daten, die auszuwerten waren. Fuchsberger war auch Hauptautor des Fachartikels, der im Juli 2016 in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde.
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