„Ulli ist volljährig“
F-Obmann Walter Blaas fordert Pius Leitner auf, öffentlich zum Foto von Ulli Mair und dem Neofaschisten Andrea Bonazza Stellung zu nehmen. Doch der Ehrenobmann stellt sich stur.
Tageszeitung: Herr Leitner, Ihr Obmann fordert Sie auf, öffentlich zum Foto von Ulli Mair und dem Neofaschisten Andrea Bonazza Stellung zu nehmen. Was sagen Sie zu dem Foto?
Pius Leitner: Wenn der Obmann meint, dass er zu dem Foto etwas sagen muss, dann soll er das tun. Ich als Ehrenobmann werde bestimmt nicht zu jedem Einzelfall etwas sagen. Wo kämen wir da hin?
Immerhin ist es eine Aufforderung Ihres Obmanns …
Ulli Mair hat sich bereits zu dem Foto geäußert. Sie weiß schon, was sie tut. Ulli Mair ist volljährig, getauft und geimpft – und sie ist vernünftig genug, zu wissen, was sie tut. Der Ehrenobmann braucht hierzu bestimmt keine Stellungnahme abzugeben. Wenn der Obmann das meint, dann hat er die Rolle des Ehrenobmanns verkannt. Der Ehrenobmann äußert sich, wenn schon, dann, wenn die Partei durch das Verhalten eines Mitglieds Schaden nimmt.
Sie sagen also: Das Foto mit einem Neofaschisten habe der Partei nicht geschadet?
Ulli Mair hat das schon richtig begründet: Sie kann reden und sich fotografieren lassen, mit wem sie will. Stellen Sie sich vor, Sie stehen am Waltherplatz, der Toni Ebner (Dolomiten-Chefredakteur, A.d.R.) kommt vorbei und Sie beide werden fotografiert: Haben Sie dann etwa ein Kapitalverbrechen begangen?
Walter Blaas meint, Sie hätten sich damals, als er gegen das Sanitätsgesetz obstruiert hat, um die Außenwirkung der Partei Sorgen gemacht. Deshalb fordert er, dass Sie auch dieses Mal eine Stellungnahme abgeben …
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Wenn der Obmann meint, hier ein Urteil fällen zu müssen, dann soll er das tun. Ich messe diesem Foto keine große Bedeutung bei und werde dazu auch nicht öffentlich Stellung nehmen.
Interview: Matthias Kofler
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