Ski ohne Grenzen
Das Skizentrum Sillian schließt sich mit den Drei Zinnen zusammen: Jetzt soll die Skischaukel über die Grenze nach Österreich gebaut werden. Die Liftbetreiber haben sich geeinigt.
von Silke Hinterwaldner
Eine Skiverbindung zwischen Sexten und Sillian – das war immer schon der Traum der Liftbetreiber am Helm.
Mittlerweile wurde der Zusammenschluss zwischen Helm und Rotwand realisiert. Das war ein erster großer Schritt in Richtung Verwirklichung dieser Skischaukel gen Osttirol. Und diese erste Investition scheint sich langfristig bezahlt zu machen. Wie Franz Senfter, Präsident der Liftgesellschaft Sextner Dolomiten AG, bei der Aktionärsversammlung am Donnerstag in Innichen erklärte, seien die Einnahmen des vergangenen Winters zufriedenstellend. Interessant dabei: Das kleine Skigebiet Haunold konnte die besten Zahlen präsentieren. Weniger gut liefen die Geschäfte im neuen Punka an der Talstation des Helm in Vierschach.
Zum Abschluss dieser insgesamt recht erfolgreichen Wintersaison sprach Senfter auch von den selbstbewussten Plänen in Zukunft. Demnach soll schon innerhalb der kommenden zwei Jahre die lang ersehnte Skiverbindung nach Österreich gebaut werden. „Es wird intensiv geplant“, sagt Alfred Prenn, Marketingexperte bei der Liftgesellschaft, „das Interesse auf beiden Seiten ist vorhanden.“
In den vergangenen Jahren wurde sowohl in Sillian als auch in Sexten und Innichen immer wieder ein Vorstoß gewagt. Die Osttiroler erwarten sich den lang ersehnten touristischen Aufschwung durch die Anbindung an das Hochpustertal. Und umgekehrt glaubt man in Größe und Angebot es langsam dem Platzhirschen Kronplatz gleichtun zu können.
In Sillian wiederum sitzt am Fuße des Thurntaler das Skizentrum der Schultz-Gruppe. Die Geschwister Heinz und Martha Schultz gelten in Österreich als erfolgreiche Lift-Unternehmer. Die Schultz-Gruppe betreibt Hütten, Hotels und Skigebiete in ganz Österreich, unter anderem im Zillertal oder am Großglockner. Somit wären die Geschwister Schultz bestimmt gute Geschäftspartner für die Liftbetreiber unter den Drei Zinnen.
Und: Die Schultz-Gruppe hat jetzt wieder verstärkt Interesse an einer grenzüberschreitenden Skischaukel angemeldet. Das könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass die Pläne für eine Erweiterung des Skigebietes am Thurntaler in Richtung Taffin und Hochrast auf Eis liegen, weil dort sensible Vogelschutzgebiete in Gefahr wären.
So wird nun wieder intensiv mit den Grundbesitzern auf der anderen Talseite verhandelt. Sie müssen ihre Zustimmung geben, wenn dort bald schon Skifahrer talwärts fahren sollen. Grundsätzlich hat sich an den Plänen der Liftbetreiber nicht sehr viel verändert. Das Projekt sei jedoch verbessert worden, heißt es: Angedacht ist eine Liftverbindung vom Stiergarten Richtung Sillianer Hütte. Von dort gibt es dann eine Piste, die bis nach Sillian führt, wo der Anschluss an das Skizentrum Sillian besteht.
Naturschützer haben diese Pläne stets bekämpft, weil man hier weiter in bislang unberührte Landschaft vordringen würde. Ein Veto gab es auch durch staatliche Regelungen in Österreich, die den Neubau von derlei Anlagen untersagen.
„Aber nun“, erklärt Prenn, „wird sich in den nächsten eineinhalb Monaten alles bis ins Detail klären.“ Liftbesitzer Senfter klingt mehr als zuversichtlich: Für das nächste Jahr ist eine weitere Kapitalaufstockung geplant. Schließlich braucht es für neue Lifte viel Geld.
Neu wird auch der Name sein: Die Sextner Dolomiten AG soll in Zukunft „Drei Zinnen AG“ heißen. Zum einen, weil die Mehrheit der Anteile mittlerweile in Innichner Hand sind – und zum anderen, weil die gesamte Ferienregion Hochpustertal bald schon den Namen „Drei Zinnen – Dolomiten“ tragen wird.
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