„Ich erleichtere die Qual der Wahl“
Die Boznerin Evi Romen arbeitet sehr erfolgreich als Editorin in Wien. Sie bringt die Filme und TV-Produktionen von Wolfgang Murnberger (Der Knochenmann, Das ewige Leben, Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit, Vier Frauen und ein Todesfall z.B.) oder David Schalko (Braunschlag, Altes Geld) in Form. Die Bozner Filmtage widmen ihr eine kleine Werkschau (Ein neapolitanischer Nachmittag, Kurzfilm, Das ewige Leben, Luna Papa), die Tagezeitung widmet ihr ein kleines Interview.
Tageszeitung: Als Editorin arbeitest du mit den ganz großen und beliebten Namen des österreichischen Films. Was trägst du zum Erfolg von Murnberger, Moretti und Co. bei?
Evi Romen: Ich erleichtere die Qual die Wahl.
Worin besteht die Aufgabe einer Editorin und was ist das Schöne daran?
Beim Filmschnitt wird eine Auswahl getroffen und aus Bildern und Tönen wird eine Konstruktion aus Erzählsträngen, Sinnzusammenhängen und Gefühlen angefertigt. Die Geschichte wird so präzise wie möglich aus dem vorhandenen Material „herausgeschält“. Das winzige Detail ist dabei genauso wichtig das große Ganze. Erzähl- und Spannungsbögen werden dramaturgisch optimiert, der Film wird zu seinem Wesenskern gebracht. Und was schön daran ist, möchte ich mit einem Zitat beschreiben: “ Der Schnitt ist einer der emotionalsten Aspekte des Filmemachens. Es ist ungemein aufregend zu sehen, wie der Film zu atmen beginnt (Federico Fellini)”.
Gibt es einen Unterschied zwischen dem Schnitt für Kino und TV?
Ja, für Kinofilme gibt es in der Regel mehr Schnittzeit, und kleine Notlösungen fallen auf der Leinwand mehr auf, als am Fernsehschirm.
Zehn Worte zu deinem Kurzfilm “Ein neapolitanischer Nachmittag”
Filmakademie 1988, Regieübung: Eine blauäugige Filmstudentin versucht Fellini zu sein.
Wie sieht’s mit deinem Humor aus?
Keine Ahnung wie der aussieht, aber manchmal bringt er mich zum Lachen.
Interview: Renate Mumelter
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